Gefahren

Unsere Igel sind den verschiedensten Gefahren ausgesetzt. Ein schwacher oder verletzter Igel wird von Fliegen heimgesucht, die ihre Eier ablegen, aus denen sehr schnell Maden schlüpfen, die in den Igel eindringen und ihm einen sehr qualvollen Tod bereiten. Ein verletzter Igel muss SOFORT gesichert und fliegensicher untergebracht werden. Bereits vorhandene Fliegeneier oder Maden müssen ebenfalls SOFORT runtergenommen werden. Das eilt wirklich. Wenn ihr das selbst nicht könnt, bitte umgehend zum igelkundigen Tierarzt oder zu einer Igelpflegestelle bringen.

Schwache Igel werden sowohl von Ektoparasiten (Flöhe, Zecken, Milben), als auch von Endoparasiten heimgesucht. Die Endoparasiten haben grundsätzlich Vorrang, denn sie können den Igel sehr schnell töten. Darum sind die Kotanalysen so wichtig. Das Ausmaß der Endoparasiten wird meistens erst nach ein paar Tagen so richtig deutlich, wenn der Igel in Pflege ist. So kommt es leider von Laien zu der Erkenntnis, dass es dem Igel ja gut gehe, er ja zunehme, usw. bis nach ein paar Tagen der Igel abnimmt und man nun doch die Pflegestelle kontaktiert. Oft ist es dann aber zu spät, und wir können den Igel nur noch begraben. Das muss nicht sein! Deswegen nochmal ganz deutlich: Bitte keine Selbstversuche, nur weil ihr nichts am Igel seht und er ja angeblich gut aussieht. Pflegen sollte nur der Fachmann. Wenn der Igel austherapiert ist, freut sich jeder Pfleger, wenn der Igel zum Finder zwecks Fertigpäppeln zurück darf. Auch das sollte unter der Aufsicht des Pflegers laufen (Pflegeprotokoll, Gewichtskontrolle).


Rasentrimmer und Mähroboter sind eine weitere, sehr große Gefahr für Igel. Sie verletzen den Igel schwer, und da er eher nicht laut schreit, sondern sich leise zurückzieht, wird er meistens nicht gefunden und verendet elendig an seinen Verletzungen. Und lasst euch nicht erzählen, dass der Mähroboter ja automatisch stoppt, wenn er einen Igel wahrnimmt. Das ist Quatsch. Nach unzähligen Tests stellte sich heraus, dass es nur eine einzige Marke gab, die einen erwachsenen Igel rechtzeitig erkannt hat. Bei Igelbabies ist die Gefahr also um so größer!!

Mähroboter sollten nur TAGSÜBER laufen und bitte vorher den Garten einmal absuchen. So kann man die Gefahr für unseren nachtaktiven Stachelträger erheblich minimieren.

Mit dem Rasentrimmer bitte auf keinen Fall unter die Hecke oder uneinsichtiges Gestrüpp gehen. Da können sich Igelnester befinden. Auch hier ist die Verletzungsgefahr für den Igel extrem groß, da er ja kein Fluchttier ist und sich nur einrollt. So wird er von diesen elektrischen Gartengeräten immer getroffen. Ich erspare euch mal die Fotos von Igeln, denen durch Mähroboter oder Rasentrimmer das halbe Gesicht wegrasiert wurde. Bitte seid also auf der Hut und sehr vorsichtig bei Gartenarbeiten.

Auch Laubhaufen oder Totholzhaufen sollten nicht weggeschafft werden, ohne zu prüfen, ob sich darin nicht Igel befinden. Ganz zu schweigen vom Abbrennen solcher Haufen, welches nicht nur Igel, sondern auch andere kleine Wildtiere das Leben kostet.